Merck Erfahrungen: 590 Bewertungen von Mitarbeitern: Stadt Bad Muskau - Fürst Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau // Pückler-Muskau, Hermann Fürst von

Friday, September 24, 2021

Stadt Bad Muskau - Fürst Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau // Pückler-Muskau, Hermann Fürst von

Deutsche Biographie - Pückler-Muskau, Hermann Fürst von

Merkwürdigerweise trägt aber seine Physiognomie noch einen anderen ebenso charakteristischen Zug, der, obschon dem andern scheinbar entgegengesetzt, weil auf Verschönerung des engeren Heims gerichtet, allein schon dem Namen des Besitzers dauernde Beachtung verschaffen würde: die in großem Stil betriebene Gartenkunst. In den Fürstenstand erhoben worden — zur Entschädigung, wie es hieß, für verschiedene freiwillig aufgegebene Standesrechte bei Einverleibung der Lausitz in den preußischen Staat. Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) war eine der schillerndsten Persönlichkeiten im 19. Jahrhundert: Weltreisender, Lebemann, Landschaftsarchitekt und ein viel gelesener Autor seiner Zeit. Aus Pückler's Nachlaß veröffentlichte Ludmilla Assing eine große Anzahl Briefe: "Briefwechsel und Tagebücher", 9 Bde., Berlin 1873—76. Ihm waren die höchsten und ausschließlichsten Kreise zugänglich. Aus diesem Tintenfaß zu schreiben, so werden, gewissermaßen Dir zum Trotz, dennoch Geist und Erhabenheit aus des armen Fuhrmanns Schädel fließen. Die Ehe wurde nach neunjähriger Dauer, gerichtlich, aber im gegenseitigen Einverständniß, getrennt, und merkwürdiger Weise blieben die geschiedenen Ehegatten in freundschaftlichem Verkehr, der sogar im Briefwechsel einen zärtlichen Charakter annahm. Dabei beobachtet er scharf, sogar, trotz dem hocharistokratischen Naturell, mit unparteiischem Auge. Stil, die großes Aufsehen erregte und vielfache Nachahmung fand. 1815 begann er mit der aufwendigen Umgestaltung des Muskauer Schloßparks im engl. Mit den "Briefen eines Verstorbenen" wurde er bekannt. Hochverschuldet quittierte er 1804 den Dienst und floh vor seinen Gläubigern nach Wien. Weite Wiesenflächen werden zu Bühnen, auf denen der Fürst seine Bäume einzeln, in Gruppen und als kompakte "Klumpen" platziert - wie Kulissen in einem Theater. Gleich erfinderisch zeigte er sich bei der Parkanlage von Babelsberg bei Potsdam, dem Sommersitze König Wilhelm's, in dessen näherer Umgebung er mit verschiedenen Hofchargen betraut wurde. Auf seiner ersten Englandreise empfing er entscheidende Eindrücke von der dortigen Gartenkunst. Auch seine Sprache trägt dieses Gepräge: Er möchte nicht im gewöhnlichen Geleise, das Sprachgeist und Usus gezogen haben, wandeln, sondern sie nach seinen Launen modeln, er fühlt sich zu vornehm, im Frohndienst einer Herrin zu stehen, und da er sich doch im großen und ganzen ihrem Banne nicht entziehen kann, weil er nicht für sich, sondern für den Leser schreibt, so sucht er sie wenigstens durch Unarten zu ärgern, d. h. er flickt ihrem reinen Gewand fremde Lappen in Menge auf; er treibt Sprachmengerei in großem Stil, Fremdwörter und ganze Sätze aus lebenden und todten Sprachen, Kosmopoliten|aus allen Gegenden lassen sich häuslich nieder in seiner Darstellung, als ob sie da Heimathsrecht hätten. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat. Herausgegeben von Günter J. VaupelTaschenbuch, 372 SeitenInsel Verlag 1988ISBN: 978-345832724014,00 Euro. Um die Darstellung dieser Seite zu verbessern, empfehlen wir den Browser zu updaten.

Inhaltsverzeichnis

Nächste Veranstaltungen:Öffentlicher Spaziergang im Badepark24. Im J. 1817 verheirathete er sich mit der verwittweten Reichsgräfin v. Pappenheim, der Tochter des Staatskanzlers Hardenberg. Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. — Von Pückler's Schriften hat die erste, anonym erschienene: "Briefe eines Verstorbenen", 4 Bde., Stuttgart 1831, am meisten Aufsehen erregt, sie hat Herwegh Veranlassung gegeben zu dem Titel seiner Gedichte: "Gedichte eines Lebendigen". Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden. Pückler und Lucie eröffnen daraufhin schon 1823 den Badebetrieb mit Trinkkuren, Mineralwasserbädern, Moor-, Schwitz-, Kräuter- und Kiefernnadelbädern und gestalten gemeinsam die Gartenanlagen um die anfangs noch provisorischen Badegebäude, den Badepark. Im übrigen lebte er zurückgezogen auf|Branitz und trat selten mehr in die Oeffentlichkeit, wie dies 1857 geschah, als man ihn bei den Septemberfesten zu Weimar, anläßlich eines zu Ehren der hundertjährigen Geburtstagsfeier seines früheren Chefs, des Großherzogs, in Gala erscheinen sah. 1845 mit seiner geschiedenen Frau auf das Schloß seiner Erbherrschaft Branitz, dessen Park er bis zu seinem Tod – mit noch größerem Aufwand als in Muskau – erheblich erweitern, um- und ausgestalten ließ. Später — 1813 im Befreiungskriege — finden wir ihn wieder beim Heere, und zwar beim Beginn des Feldzuges als Major im russischen Lager, später als Adjutanten des Großherzogs von Weimar, dann als Oberstlieutenant, als welcher er in den Niederlanden eine rühmliche Thätigkeit entfaltete und sich namentlich beim Sturm auf Merxem auszeichnete. Inaugurirt hat er dieselbe nicht, aber er hat mächtig dazu beigetragen, das Genre, worin er glänzt, in der Lesewelt einzubürgern — das Genre nämlich der Reisebilder und Reisenovellen nach Heine's Vorgang und Manier, das Genre der ausgeprägtesten, ungenirtesten Subjectivität. Heutzutage ist der Blüthenstaub der Pückler'schen Schriftstellerei so ziemlich verblaßt und verweht, aber man thut Unrecht, wenn man ihren Verfasser darum zu den "todten Männern" werfen will. Er veröffentlichte Erzählungen, Briefe, Reiseberichte und Abhandlungen zum Gartenbau. In dieses Corps — ein Ueberbleibsel aus der sturmbewegten Zeit Augusts des Starken, das sich bis in das Revolutionsjahr 1848 erhalten hat — wurden nur schöne kräftige Männer aufgenommen; P. genügte dieser Bedingung in vollem Maße. Durch die Hochzeit mit Lucie von Hardenberg (1776-1854) im Jahre 1817 gewinnt er aber eine Partnerin, die ebenfalls mit dem Gartenvirus infiziert ist und ihren Gatten auch nach der formellen Scheidung 1826 bis zu ihrem Lebensende tatkräftig unterstützt. Lesung verpasst? 1822 vom König Friedrich Wilhelm III. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten.

Klassikerlesung

Hermann von Pückler-MuskauDie enormen Ausgaben für den Park und seinen ausschweifenden Lebensstil, aber auch die von seinen Vorfahren übernommenen Schulden zwingen den Fürsten 1845 schließlich dazu, Muskau zu verkaufen. 2021 - 14:00 UhrHermannsplatz Bad Muskau/Grenzübergang. 1838 bereiste er den Vorderen Orient und Kleinasien. MDR KULTUR ist ab sofort noch regionaler und digitaler, blickt mit dem "Premierenspion" hinter die Theaterkulissen, unterstützt Newcomer und Musikclubs mit "Club Sessions", stellt Museumsschätze und Kreative vor.

Briefe eines Verstorbenen

Eine Schau in einem Dresdner Fabrikgelände will den Mythos um den anonym lebenden britischen Street-Art-Künstler Banksy ergründen. Die 26-Jährige widmet sich in ihrer Kunst ernsten Themen aus ihrem Leben und bleibt dabei in ihrer Ausdrucksweise meist bunt. Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Natürlich, daß auch diese Eigenschaft eines fürstlichen Schriftstellers die meisten Leser von damals, besonders die, welche den Zopfstil der Gelehrtensprache im 17. u. 18. Jahrhundert nicht kannten, durch seine Neuheit fesseln, wenigstens verblüffen mußte. Viele seiner Bücher werden zu Bestsellern und erscheinen bis heute als Neuauflagen und Nachdrucke. Auch die äußeren Mittel fehlten ihm nicht, denn nach dem Tode seines Vaters sah er sich im Besitz eines so bedeutenden Vermögens, daß er seine kunstsinnigen Ideen ohne jede Beschränkung verwirklichen zu können schien. Als Angriffsobject war zunächst Muskau ausersehen, wohin er, nach seiner Reise durch Frankreich und Italien, zurückkehrte. Zahlreiche Eskapaden trugen ihm alsbald den Ruf des "tollen Pückler" ein. Mit außergewöhnlicher sprachlicher Eleganz schildert er eindrucksvoll, was er auf Reisen sieht und erlebt: Landschaften, Personen und Ereignisse. Mit 1828 beginnt dann die große Reiseepoche, die Zeit der kühnen Weltfahrten, denn nicht nur England und Frankreich wurden wieder besucht, sondern 1835 Algerien und Nordafrika, 1837 Aegypten, Griechenland und Kleinasien durchstreift. Nach ausgedehnten, größtenteils zu Fuß unternommenen Reisen durch die Schweiz, Italien und Frankreich kam er 1810 wieder nach Muskau; nach dem Tod des Vaters wurde er Herr der Standesherrschaft Muskau. Prinz Friedrich der Niederlande und die Grafen von Arnim, die nachfolgenden Besitzer der Standesherrschaft, vollenden das Begonnene mit Respekt und künstlerischem Gespür im Sinne des Urhebers. Er avancirte zum Rittmeister und nahm als solcher nach einigen Jahren seinen Abschied, um einen schon früh bei ihm erwachten Reisedrang zu befriedigen. Dem Wunsch des Vaters gemäß nahm er 1801 ein Jura-Studium in Leipzig auf, das er jedoch abbrach, um in Dresden als Leutnant in das Regiment der Gardes du Corps einzutreten. Umfangreiche Wiederherstellungsarbeiten führen nach und nach beide Teile von Neuem zusammen und machen Pücklers geniale Komposition wieder als Gesamtkunstwerk erlebbar.

Aus dem Briefwechsel mit Bettina von Arnim

Hermann von Pückler-MuskauAuch die Aperçus religiöser Freigeisterei läßt er, wo es paßt und packt, über die Scenerie blitzen. Bürgermeister (Berliner Straße 47). Todestages widmen wir uns Fürst Pückler in dieser Klassikerlesung. Diese Reisen verfolgen kein wissenschaftliches Ziel, suchen auch keine Erholung, und wenn der Drang, die Welt zu sehen und den Blick zu weiten oder auch die ritterliche Liebe zu Gefahren und Abenteuern, überhaupt die Unternehmungslust, als Motive mächtig wirken, so steht doch in vorderster Reihe die Sucht, das Erlebte pikant darzustellen, im Glanz der Schilderung sein eigenes Ich zu spiegeln, jedes Object in den leuchtenden Brennpunkt des beschauenden Subjects zu fassen; das Interessanteste an allen Erlebnissen, in jeder Lage und Umgebung soll aber, nach der Absicht dieser Schilderer, ihre eigene Persönlichkeit sein.

Hermann von Pückler-Muskau

Hermann von Pückler-MuskauEr findet nicht alles gut und löblich in den Bestandtheilen des "blauen Blutes" und möchte einige Tropfen demokratischen Saftes beimischen; dem hohen Adel klopft er etwa auch den Staub aus den Kleidern, wo dieser nach Philisterthum riecht. Dabei ist er nicht bloß originell, sondern er weiß auch die Sucht nach Originalität geschickt zu verhüllen. Kulturtipps aus der Region direkt aufs Handy – das bietet die neue MDR KULTUR-App.

No comments:

Post a Comment

Deutschland-Tour

EIN PROFESSIONELLES RADRENNEN - 100 ANDERE AKTIVITÄTEN Sein angriffslustiger Fahrstil hievt ihn jedoch auch für dieses Rennen in den Favorit...